Die Wasserrute beim Hund

 

Jetzt im Sommer aktuell – die Wasserrute beim Hund
(syn.: cold tail disease, limber tail disease, kokzygeale Myopathie)

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Betroffene Hunde zeigen eine akute,  starke Schmerzhaftigkeit im Bereich von Kruppe und Schwanzansatz.

Die Rute hängt schlaff herunter (sog. Hammelschweif) oder steht kurz vom Körper ab und hängt dann senkrecht herunter. Es kann sogar der Eindruck entstehen, als wäre eine Fraktur im Bereich der Rute eingetreten.
Das Sitzen bereitet starke Schmerzen, ebenso wie die Berührung oder Bewegungen des Schweifs.

Besonders häufig tritt die Wasserrute unmittelbar nach Schwimmen in kaltem Wasser auf, jedoch kann auch längerer Aufenthalt in einer Hundebox zu den geschilderten Symptomen führen. Bei Jagdhunden wie Pointer oder Retriever kennt man das Krankheitsbild nach starker körperlicher Belastung, wie sie zB. Wasserarbeit darstellt.

Warum es zur Ausbildung einer Wasserrute kommt,  ist noch nicht restlos geklärt. Einerseits wird vermutet, dass Minderdurchblutung der Muskulatur am Schwanzansatz, wie sie durch den Kältereiz beim Schwimmen hervorgerufen wird, eine Rolle spielt.
Neueren Untersuchungen zufolge, soll bei betroffenen Hunden jedoch schon vorher ein Problem im Bereich von Lendenwirbelsäule und Kreuzbein vorhanden sein und das Schwimmen, der Kältereiz oder übermäßige Arbeitsaktivität als Auslöser für das Auftreten der starken Schmerzen fungieren.

Die Therapie der Wasserrute besteht in der Verabreichung entzündungshemmender und schmerzlindernder Medikamente, sowie körperlicher Schonung.
Wir empfehlen bei jedem Auftreten einer Wasserrute den Bereich Lendenwirbelsäule/Kreuzbein röntgenologisch durchzuchecken, um im Falle von Veränderungen (Spondylosen, Übergangswirbel, lumbosakrale Stenosen) rechtzeitig therapeutisch eingreifen zu können.

© Tierklinik Groß-Enzersdorf, 12.7.2015

Jetzt im Sommer wieder aktuell – ACHTUNG SCHLIEFHANSEL (GETREIDEGRANNEN)!

Kommt Ihr Hund vom Spaziergang heim und schüttelt dauernd den Kopf, hat er wahrscheinlich einen „Schliefhansel“, eine Getreidegranne im Gehörgang stecken.

Durch Schnüffeln am Wegrand oder in Feldern kann ein Schliefhansel auch in die Nase gelangen, was unaufhörliches anfallsartiges Niesen verursacht.

In den Zwischenzehenbereich der Pfoten eingespießt, wandern  die Getreidegrannen  wie kleine Pfeile nach innen und können aufgrund ihrer Widerhaken, kaum von selbst mehr ans Tageslicht gelangen.

ACHTUNG! Bei Katzen, seltener auch bei Hunden, verfangen sich Getreidegrannen hinter dem dritten Augenlid und verursachen schwere Hornhautschäden.

Ist ein Auge Ihrer Katze verschwollen oder eitrig verklebt, sollten Sie Ihr Tier umgehend in der Praxis vorstellen.

Aber auch alle anderen Probleme die durch Schliefhanseln hervorgerufen werden, bedürfen einer umgehenden tierärztlichen Versorgung!

Schliefhanseln aus Ohren oder Pfoten können bei kooperativen Hunden manchmal ohne  Narkose entfernt werden, anders als jene die in die Nasenhöhle eingedrungen sind.

Diese Fremdkörper  lassen sich ausschließlich in Kurznarkose mit dem Endoskop entfernen.

Deshalb sollten Hunde und Katzen bei denen ein Schliefhansel vermutet wird, vor dem Tierarztbesuch bitte nicht gefüttert werden.

Ein Tipp zum Schluss: Bei längerhaarigen Hunden empfiehlt es sich, das Fell im Pfoten und Ohrenbereich möglichst kurz zu halten und nach jedem Spaziergang sorgfältig auf Getreidegrannen zu kontrollieren.

Schliefhansel

Unsauberkeit bei Katzen – was nun?

Unsauberkeit bei Katzen – was nun?

Unsauberkeit steht an erster Stelle der Verhaltensprobleme im Zusammenleben mit Katzen. Benutzt die Samtpfote ihre Toilette nicht mehr, kann das einen Hinweis auf ein ernstes gesundheitliches Problem darstellen.

Krankheit als Ursache?
Im ersten Schritt sollte bei einer tierärztlichen Untersuchung abgeklärt werden, ob ein medizinisches Problem als Grund für die Unsauberkeit zu finden ist. Mittels Blut- und Harnuntersuchungen, sowie einer Ultraschalluntersuchung des gesamten Bauchraumes, können oftmals Erkrankungen wie Nierenveränderungen, Blasenentzündungen oder Harnkristalle diagnostiziert werden. Auch Zuckerkrankheit ist häufig durch die vermehrte Wasseraufnahme ein Grund für Unsauberkeit.
Ist das medizinische Problem erst einmal erkannt, können gezielte Therapien eingeleitet und so die Lebensqualität von Katze und Besitzer wieder hergestellt werden.
Unsauberkeit oder Harnmarkieren?
Das sichtbare oder versteckte Absetzen von Urin und /oder Kot an verschiedenen Stellen in der Wohnung wird als Unsauberkeit bezeichnet. Hierbei benutzt das Tier die Katzentoilette selten oder gar nicht. Im Gegensatz dazu wird beim Harnmarkieren die Toilette weiterhin von der Katze verwendet.
Man erkennt das Harnmarkieren daran, dass das Tier aufrecht steht und den Harn rückwarts spritzt, mit erhobener Schwanzspitze und zitterndem Schwanzansatz. Besonders gerne werden aufrechte Objekte, persönliche oder neue Gegenstände des Tierhalters markiert.
Leider gehört Harnmarkieren zum normalen Ausdrucksverhalten von Katzen. Allerdings tritt es umso häufiger auf, wenn eine Katze unkastriert bleibt, zusätzlich ist die Geruchsbelästigung durch Markieren eines unkastrierten Katers sehr groß.
Toilette und Hygienebedingungen überprüfen:
Die Katzentoilette hat für unsere Stubentiger einen hohen sozialen Stellenwert, nachfolgend eine Checkliste für die wichtigsten Punkte:
Standort: Nicht in der Nähe von Futter-, Trink,- oder Schlafplatz oder an „belebten“ Stellen in der Wohnung.
Anzahl: bei Wohnungskatzen sollten Sie immer eine Toilette mehr als die Anzahl der Katzen beträgt, aufstellen.
Modell: Katzen mögen keine Toiletten mit Deckel, sie müssen beim Harn- und Kotabsatz eine aufrechte, bequeme Hockstellung einnehmen können.
Klapptüren führen häufig zu Problemen, weswegen Modellen ohne Aufsatz der Vorzug gegeben werden sollte.
Hygienebedingungen: Katzen haben sehr empfindliche Nasen und möchten immer eine saubere Toilette vorfinden. Die Ausscheidungen sollten mindestens zweimal täglich entfernt werden. Die Reinigung der gesamten Toilette mit warmem Wasser und einem milden Reinigungsmittel wird wöchentlich empfohlen. Bitte keine scharfen Reinigungsmittel verwenden, sie können die empfindliche Katzennase beleidigen.
Einstreu: Lassen Sie Ihre Katze entscheiden, welche Streu sie bevorzugt. Probieren Sie verschiedene Einstreuarten aus, bloß von parfümierter Katzenstreu sollten Sie die Hände lassen, sie wird erfahrungsgemäß nicht gut toleriert.
Stressfaktoren ausschließen:
Katzen reagieren bei Veränderungen in ihrer Umgebung sehr häufig mit stressbedingten Unsauberkeitsproblemen.
So kann etwa ein Umzug, Familienzuwachs oder ein Todesfall Auslöser für Unsauberkeitsprobleme darstellen. Auch Beziehungsprobleme von Katzen untereinander können so weit gehen, dass das gemobbte Tier sich nicht mehr traut die Toilette aufzusuchen.
Ebenfalls können falsche Erziehungsmethoden bei Unsauberkeit das Problem meistens verstärken und zusätzlichen Schaden in der Mensch-Tierbeziehung anrichten. Bei stressbedingten Problemen kann ein Pheromonstecker hilfreich sein. Bitte beachten Sie jedoch, dass mittlerweile verschiedene wirkungslose Nachbauten erhältlich sind und nur das Original verlässlich wirkt.

Sollten Sie ein Unsauberkeitsproblem bei Ihrer Katze abklären lassen, so stehen wir Ihnen gerne mit dem nötigen Wissen und erforderlichen Untersuchungen zur Verfügung.
Katzenfamilie