Kommt Ihr Hund vom Spaziergang heim und schüttelt dauernd den Kopf, hat er wahrscheinlich einen „Schliefhansel“, eine Getreidegranne im Gehörgang stecken.
Durch Schnüffeln am Wegrand oder in Feldern kann ein Schliefhansel auch in die Nase gelangen, was unaufhörliches anfallsartiges Niesen verursacht.
In den Zwischenzehenbereich der Pfoten eingespießt, wandern die Getreidegrannen wie kleine Pfeile nach innen und können aufgrund ihrer Widerhaken, kaum von selbst mehr ans Tageslicht gelangen.
ACHTUNG! Bei Katzen, seltener auch bei Hunden, verfangen sich Getreidegrannen hinter dem dritten Augenlid und verursachen schwere Hornhautschäden.
Ist ein Auge Ihrer Katze verschwollen oder eitrig verklebt, sollten Sie Ihr Tier umgehend in der Praxis vorstellen.
Aber auch alle anderen Probleme die durch Schliefhanseln hervorgerufen werden, bedürfen einer umgehenden tierärztlichen Versorgung!
Schliefhanseln aus Ohren oder Pfoten können bei kooperativen Hunden manchmal ohne Narkose entfernt werden, anders als jene die in die Nasenhöhle eingedrungen sind.
Diese Fremdkörper lassen sich ausschließlich in Kurznarkose mit dem Endoskop entfernen.
Deshalb sollten Hunde und Katzen bei denen ein Schliefhansel vermutet wird, vor dem Tierarztbesuch bitte nicht gefüttert werden.
Ein Tipp zum Schluss: Bei längerhaarigen Hunden empfiehlt es sich, das Fell im Pfoten und Ohrenbereich möglichst kurz zu halten und nach jedem Spaziergang sorgfältig auf Getreidegrannen zu kontrollieren.